(Symbolbild, wenn nachfolgend ohne Bildquelle unter Text) / Quelle der Infos: Universität Freiburg
Vier menschliche Gebeine aus der Sammlung der Universität Freiburg sind an die Marshallinseln zurückgekehrt. Die Überreste stammen aus dem Jaluit-Atoll und gelangten über Kolonialnetzwerke wie das Museum Godeffroy oder private Sammler nach Deutschland.
Nach Angaben der Universität Freiburg handelt es sich um einen wichtigen Akt der Verantwortung gegenüber Herkunftsgesellschaften. Auch Göttingen übergab Gebeine an die Republik. Die formelle Zeremonie fand am Dienstag in Göttingen statt.
Die Gebeine aus Freiburg stammten aus der sogenannten Alexander-Ecker-Sammlung und dienten einst rassistischen Theorien als „Beweismaterial“. Derzeit forscht ein neues Projekt unter Leitung von Dr. Christoph Balzar zur Herkunft hunderter Schädel aus kolonialen Gewaltkontexten.
Laut Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg soll die Aufarbeitung der Freiburger Sammlung langfristig zur Rückgabe weiterer menschlicher Überreste führen.
Die Universität Freiburg sieht darin nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern auch einen Beitrag zu historischer Gerechtigkeit. „Wir verneigen uns vor den Menschen, deren Gebeine heute in ihre Heimat zurückkehren“, sagte Rektorin Krieglstein nach eigenen Angaben. Das Projekt wird je zur Hälfte vom Land und der Universität finanziert.
Bild: Universität Göttingen, Peter Heller