(Symbolbild, wenn nachfolgend ohne Bildquelle unter Text) / Quelle der Infos: Universität Freiburg
Der Kiefernwald bei Hartheim am Rhein hat seine Rolle als Kohlenstoffsenke verloren: Seit den wiederkehrenden Hitze- und Dürreperioden ab 2018 gibt das Waldökosystem mehr CO₂ an die Atmosphäre ab, als es aufnehmen kann. Laut einer aktuellen Studie der Universität Freiburg starben über 60 Prozent der Kiefern – mit massiven Folgen für die CO₂-Bilanz.
Zwischen 2003 und 2006 konnte der Wald noch durchschnittlich 391 Gramm Kohlenstoff pro Quadratmeter und Jahr speichern. In den Hitzesommern ab 2019 wandelte sich das System zur CO₂-Quelle, mit einem Höchstwert von 329 Gramm abgegebenem Kohlenstoff pro Quadratmeter im Jahr 2022.
Grund für den Wandel ist das flächige Absterben der Waldkiefern, die zunehmend durch Laubbäume wie Hainbuche und Linde ersetzt werden. Doch diese können den Verlust der CO₂-Bindung bislang nicht ausgleichen. Forschende sprechen von einem Kipppunkt: Der Wald hat sich strukturell verändert – mit möglicherweise großflächigen Folgen für die Fähigkeit deutscher Wälder, CO₂ zu binden.
Die Langzeitmessungen erfolgten im Forschungswald Hartheim, der Teil der europäischen ICOS-Infrastruktur ist. Die Ergebnisse zeigen, dass sich klimabedingte Waldveränderungen tiefgreifend und nachhaltig auf globale CO₂-Kreisläufe auswirken können.
Bild: Fabio Scarpa