(Symbolbild, wenn nachfolgend ohne Bildquelle unter Text) / Quelle der Infos: Stadt Freiburg

Trotz bestehendem Anspruch nutzen in Freiburg immer weniger Frauen im Leistungsbezug das Angebot kostenloser Verhütungsmittel – zuletzt waren es 2024 nur rund 110, obwohl mehr als 5.000 Frauen anspruchsberechtigt wären. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung des Amts für Soziales und mehrerer Beratungsstellen hervor.

Die Stadt stellt jährlich 50.000 Euro bereit, um ärztlich verordnete Verhütungsmittel oder auch eine Sterilisation zu finanzieren – doch der Bedarf wird offenbar nicht mehr wahrgenommen. Während vor wenigen Jahren noch über 40.000 Euro jährlich abgerufen wurden, lag die Gesamtsumme seit der Pandemie dauerhaft unter 27.000 Euro.

Pro Familia, das Diakonische Werk, Donum Vitae und der Sozialdienst katholischer Frauen wollen gemeinsam mit dem Amt für Soziales nun verstärkt informieren. Im Fokus steht neben Frauen auch die Ermutigung an Männer, Verantwortung bei der Verhütung zu übernehmen.

Die häufigsten erstatteten Verhütungsmittel sind weiterhin Spiralen (rund 50 Prozent), gefolgt von der Pille (etwa ein Drittel). Laut Angaben der Stadt gab es bislang nur sehr wenige männliche Antragsteller – obwohl eine Sterilisation beim Mann medizinisch einfacher sei.

Besonders kritisch wird die Entwicklung mit Blick auf steigende Schwangerschaftsabbrüche gesehen: Deutschlandweit stieg deren Zahl laut Statistischem Bundesamt zuletzt auf über 106.000 jährlich.

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