(Symbolbild, wenn nachfolgend ohne Bildquelle unter Text) / Quelle der Infos: Universitätsklinikum Freiburg
Eine neue, bislang unbekannte Funktion von Immunzellen im Gehirn könnte entscheidend zur Behandlung seltener neurologischer Krankheiten beitragen: Forschende am Universitätsklinikum Freiburg und internationalen Partnerinstituten haben gezeigt, dass sogenannte Mikrogliazellen dabei helfen, gefährliche Stoffwechselprodukte in Nervenzellen abzubauen. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal Nature veröffentlicht.
Im Fokus der Studie steht die seltene, tödlich verlaufende Kinderdemenz Morbus Sandhoff. Betroffene Kinder können bestimmte Fettsäuren im Gehirn nicht abbauen – ein Gendefekt sorgt für die Anreicherung des Fettstoffs GM2, der Nervenzellen massiv schädigt. Die Freiburger Wissenschaftler konnten nach eigenen Angaben nachweisen, dass gesunde Mikrogliazellen das fehlende Enzym bereitstellen, das diesen Abbau ermöglicht. Im Mausmodell ließ sich durch den gezielten Ersatz der Mikrogliazellen der Krankheitsverlauf stoppen.
Die Erkenntnisse bieten laut dem Forschungsteam neue Ansätze für eine ursächliche Therapie, nicht nur bei Morbus Sandhoff, sondern potenziell auch bei anderen neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer oder Multipler Sklerose.