(Symbolbild, wenn nachfolgend ohne Bildquelle unter Text) / Quelle der Infos: IHK Südlicher Oberrhein

Die Verpackungssteuer kommt – ab Januar 2026 müssen Betriebe in Freiburg für Einwegverpackungen zahlen. Mit knapper Mehrheit hat der Gemeinderat die umstrittene Maßnahme beschlossen. Die Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein kritisiert die Entscheidung scharf. Die Steuer sei nicht durchdacht und belaste viele Betriebe zusätzlich, heißt es von der IHK. Bereits im Vorfeld hatten Gastronomiebetriebe in einem offenen Brief vor Geschäftsaufgaben gewarnt und die Steuer als „Schlag ins Gesicht“ bezeichnet. Auch Oberbürgermeister Martin Horn sowie drei von vier Bürgermeistern lehnten die Maßnahme ab.

Besonders kritisch sieht die IHK den zusätzlichen bürokratischen Aufwand, der vor allem kleine und mittelständische Betriebe treffen dürfte. Zudem verweist sie auf Zweifel am eigentlichen Ziel der Steuer: der Müllvermeidung. Studien aus Tübingen, wo ein ähnliches Modell bereits eingeführt wurde, liefern laut IHK keine klaren Belege für eine spürbare Reduktion von Verpackungsmüll. Auch Freiburgs Abfallwirtschaftsleiter Michael Broglin erklärte kürzlich öffentlich, dass Zigarettenkippen und Glasscherben in Parks derzeit das größere Problem darstellten.

Die IHK fordert nun eine fundierte Evaluierung und eine Bilanz nach einem Jahr. Nur so könne überprüft werden, ob die Maßnahme den gewünschten Effekt erzielt oder vor allem die Betriebe belastet. Gleichzeitig appelliert die Kammer an die Stadt, praktikable und einheitliche Lösungen für Mehrwegverpackungen zu fördern. Die IHK will das Thema auch in den kommenden Monaten weiter kritisch begleiten und auf die konkreten Folgen für die Wirtschaft hinweisen.

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